Unser Herbstwunder hat bis vor kurzem bei uns im Elternschlafzimmer geschlafen, neben mir in ihrem eigenen Beistellbett. Für uns war das eine sehr gute Lösung, denn so musste ich nachts nicht aufstehen um sie zu stillen wenn sie erwachte oder um sie zu beruhigen, wenn sie aus dem Schlaf erwachte weil sie etwas geträumt hatte. Es war eine sehr schöne, eine sehr intensive Zeit. Die Nähe zu seinem Kind zu spüren habe ich sehr genossen. Unser Rythmus hat sich angepasst, ich wurde bereits wach bevor sie es wurde und konnte so schnell handeln wenn sie mich brauchte.
Um ihren ersten Geburtstag herum wurde sie jedoch sehr häufig wieder wach und machte die Nächte gerne mal zum Tag. Viel Neues wurde verarbeitet und ließ sie sehr unruhig schlafen. Meine Kraft war irgendwann am Ende und ich hatte das Gefühl das irgend etwas sich ändern sollte, damit es uns allen besser geht. Auch für unser Mädchen waren diese Nächte sehr anstrengend. Auf leisen Sohlen versuchten der Herzmann und ich uns abends in das Schlafzimmer zu schleichen, damit sie nicht wach wird und gestört wird. Jedes umdrehen im Bett machte Geräusche und ich hatte das Gefühl, das sie dadurch noch unruhiger schlief. Wir alle hatten keine Erholung nachts und so beschlossen wir nach unserem Umzug in das neue Heim ein wenig zu warten, bis sie sich eingelebt hatte und letztendlich etwas an der Schlafsituation zu ändern.
Gesagt getan! Eines abends war es dann soweit, wir schoben ihr Bett in ihr eigenens kleines Reich. Das Bett musste nun geschlossen werden, es war ja immer offen an einer Seite. Dies habe ich aber bereits schon vorher gemacht, denn auch dies war erstmal eine Umgewöhnung für unser Mädchen und auch für mich. Einige Tage vorher, als das Bett noch im Schlafzimmer stand, wurde also das Bett Gitter wieder heran gebaut. Zusammen mit unserem Mädchen schraubten wir es wieder ran. ( Sie liebt es zu schrauben oder dabei zu zu sehen ) Ich habe ihr erklärt, das es sicherer sei und sie so mehr Ruhe hat beim Schlafen, das Mama sie nicht so stört nachts wenn sie ihr eigenenes kleines Reich hat und das ich trotzdem noch ganz nah bei ihr bin. Die erste Nacht war komisch ja, aber wir haben uns beide daran gewöhnt.
Als es dann nun endlich soweit war, hatte sie sich zumindest schon einmal daran gewöhnt das ihr Bett nun ein Gitter davor hat. Wir haben eine ruhige und dunkle Ecke in ihrem neuen Zimmer ausgewählt und das Bett nun dort hingestellt. Alles andere blieb so wie es war. Das Bett wurde genauso hergerichtet wie vorher auch. Etwas mulmig war mir ja schon vor der ersten Nacht. Naja, trotzdem wagten wir es und die erste Nacht verlief zunächst wie alle anderen. Sie wurde genauso häufig wach wie vorher auch. Unser Herbstwunder war immer mehrmals wach die Nacht, sie schlief nicht durch und musste es auch nicht. Denn irgendwann sind Kinder bereit zum durchschlafen. Ich hatte immer Vertrauen in mein Kind, das sie irgendwann soweit ist und die Nächte ruhiger werden. Die nächsten Nächte liefen ebenfalls gleich ab, manchmal wurde sie sogar noch häufiger wach. Das Aufstehen war ungewohnt für mich und auch das sie nicht mehr direkt neben mir lag. Unser Rythmus war dennoch gleich, trotz Entfernung, wurde ich wach bevor sie wach wurde. Schon erstaunlich wie sehr Mutter und Kind verbunden sind. Ich war immer sofort zur Stelle als sie mich rief, damit sie weiß und merkt das ich komme wenn sie mich braucht. Sie sollte das Gefühl bekommen das ihr Zimmer sicher ist, das Mama da ist für sie und das sie sich geborgen fühlen kann, trotz kleiner Entfernung. Ich blieb immer etwas länger sitzen nachdem ich sie wieder in ihr Bett gelegt hatte, um ganz sicher zu gehen das sie richtig weiter schläft.
Es vergingen einige Tage und am Weihnachtsabend war es dann soweit. Unser Herbstwunder schlief das erste mal durch, das heißt sie schlief sechs Stunden am Stück. Am nächsten Morgen war ich baff, musste das erst einmal realisieren. Wassssss??? Wow! Wie lang hatte ich nicht mehr sechs Stunden am Stück geschlafen… Ich mein ich habe in dieser Nacht auch nicht durchgeschlafen, ich selbst war immer wieder wach weil ich dachte sie würde wach werden, aber das war sie nicht. Was für ein Erlebnis! Happy stand ich morgens auf und freute mich das sie es endlich geschafft hatte. Auch die nächsten Nächte liefen super, wieder durchschlafen für uns alle! Es tut so gut! Nach Zeiten von viel viel Schlafmangel hatten wir das alle nötig. Sie scheint sich nun richtig wohl zu fühlen in ihrem Zimmer. Morgens strahlt sie mich an und freut sich wahrscheinlich selbst über den Schlaf den sie hatte.
Ich wusste das es irgendwann soweit ist und sie von allein soweit ist das sie durch schläft. Wenn ein Kind sich geborgen fühlt und weiß jemand ist sofort zur Stelle wenn sie einen braucht, und wenn sie sich wohlfühlt in ihrem Zimmer und in ihrem Bett, dann läufts von allein! Ja ich habe lang gewartet auf diesen Tag, aber es hat sich sowas von gelohnt. Ich bin so stolz auf mein Mädchen, ich merke wie sie langsam immer selbstständiger wird und wie alles allein kommt. Kleine Schritte die große Wirkung haben. Das gibt mir als Mama ein gutes Gefühl! Man kann nichts erzwingen bei einem Kind, das hab ich jetzt verstanden. Alles kommt zu seiner Zeit, jedes Kind ist anders, jede Familie ist anders. Jeder muss seinen eigenen richtigen Weg finden. Wir haben unseren Weg gefunden und sind sehr glücklich damit!
Der Umzug ins eigene Kinderzimmer ist ein Meilenstein im Leben unseres Herbstwunders. Sie hat ihn zusammen mit uns gemeistert und die nächsten Meilensteine werden kommen. Alles Schritt für Schritt und immer im Tempo unseres Kindes, denn sie weiß sehr gut wann sie bereit ist für Veränderung und auch als Eltern spürt man dies und kann somit sein Kind unterstützen.
Also hört auf eure Kinder, habt Geduld mit ihnen und achtet auf die Signale die sie euch geben und alles wird zu seiner Zeit passieren!
Welche Erfahrungen habt ihr gemacht? Wann sind eure Kinder in das erste eigene Kinderzimmer gezogen?
Eure Steffi
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