Es ist morgens, ich liege noch im Bett und werde gerade wach. Unser Herbstwunder liegt neben mir in ihrem Bettchen und schlummert zufrieden vor sich hin. Ein paar Minuten später öffnet sie langsam die Augen, sie schaut zu uns rüber und das erste was sie macht, sie lächelt uns an. Einer der schönsten Momente Tag für Tag. So macht sie uns jeden Morgen eine Freude. Da muss ich kurz inne halten und denke zurück an die erste Zeit, die Zeit des Ankommens Eine Zeit in der sie es schwer hatte und es auch für uns nicht immer leicht war.. Es gab viele Momente der Hilflosigkeit. Dieses schreien eines Babys geht durch Mark und Knochen.
Wenn man nicht weiß was es gerade braucht, was ihr fehlt in dem Moment, man fühlt sich hilflos, probiert alles aus und findet dennoch nicht zur Ruhe. Es sind diese Momente die lange in Erinnerung bleiben und die ab und zu mal wieder ans Tageslicht kommen. Ja, Babys schreien. Manchmal schreien sie sehr viel am Anfang, weil sie selbst noch so hilflos sind und sie nicht wissen was mit ihnen geschieht. Sie können noch nicht richtig sehen, das macht natürlich auch Angst. „Was passiert da mit mir, wo bin ich?“ Sie schreien weil sie sich noch nicht anders mitteilen können. Und es ist gerade dann unheimlich wichtig sie dabei zu begleiten. Babys darf man einfach nicht schreien lassen, das wissen zum Glück schon fast alle Eltern.
Es ist nicht sinnvoll Babys allein zu lassen wenn sie schreien oder weinen. Denn genau das kann sich negativ auf die Entwicklung und der Gesundheit des Babys auswirken. Auch wir wussten das, und haben alles versucht und getan damit unser Herbstwunder nicht mehr schreit. Man nimmt sich fest vor sein Baby nicht schreien zu lassen. Man tut alles dafür das es nicht soweit kommt. Und dennoch schreit es. So kam es bei mir als Mutter zu einer Art Verzweiflung. Ich fragte mich, „was mache ich falsch? Warum schreit sie denn so viel? Bin ich eine schlechte Mutter?“ Es war oft kaum erträglich dies auszuhalten, dieses Schreien. Es gab mir irgendwann jedes Mal ein Gefühl des Versagens, das ich etwas nicht richtig mache und mein Baby nicht helfen kann. „Wenn ich es nicht beruhigen kann dann bin ich wohl doch eine schlechte Mutter.“ Wäre der Herzmann nicht an meiner Seite gewesen, dann hätte ich vielleicht aufgegeben.
Heute weiß ich, ich muss mich von diesen Gedanken die ich damals hatte befreien. Es gibt Babys die schreien, mal ganz viel, mal etwas weniger. Es ist meine Aufgabe als Mutter, herauszufinden was mein Baby gerade braucht und dafür zu sorgen das es das bekommt. Und es ist meine Aufgabe für das Baby da zu sein, ganz egal wie sehr es mich gerade beansprucht und mir abverlangt. Aber es ist nicht meine Aufgabe dafür zu sorgen das das Baby auf keinen Fall weint oder schreit. Denn Babys können sich nur so mitteilen. Es ist normal das Babys schreien. Vorausgesetzt es liegt kein ernstes gesundheitliches Problem vor. Aber das Weinen muss nicht mit allen Mitteln verhindert werden. Weil es schreit ist man noch längst nicht eine schlechte Mutter.
Wenn man die Bedeutung des Weinens und Schreiens des Babys versteht, das es weder der Entwicklung noch der Gesundheit des Babys schadet, dann setzt man sich auch nicht so unter Druck und denkt über sich das man vielleicht eine schlechte Mutter ist. Natürlich sollte das Baby, wie schon erwähnt, niemals allein gelassen werden in solchen Momenten. Wenn es erfährt das jemand zeitnah kommt und für es da ist, es nicht allein gelassen wird, dann ist alles gut. Das Baby braucht es nicht, das es die Eltern immer sofort hin kriegen das es nicht mehr schreit. Es braucht nur die Sicherheit das jemand kommt wenn es ruft. Das jemand da ist der sein Bestes gibt. Auch wenn alle Grundbedürfnisse des Babys gestillt sind kommt es vor das es weint oder schreit, und das darf es auch. Das muss es dürfen! Als Eltern sollte man kein schlechtes Gewissen haben oder in Panik verfallen das das Baby aufhört damit.
Es ist einfach normal, das sollte man wirklich wissen. Babys sind genau wie wir Erwachsenen nicht immer gut drauf. Sie müssen auch mal meckern. Wir müssen uns nicht unnötig unter Druck setzen dadurch. Wichtig ist nur das wir unser Baby begleiten dabei, es mit ihm zusammen aushalten und einfach nur da sind für sie. Wichtig ist auch für uns dafür zu sorgen das wir zwischendurch entlastet werden, sei es vom Herzmann oder anderen Personen. Keine Mutter muss das allein schaffen. Wir können nur für unsere Kinder da sein, wenn wir genug Kraft dazu haben. Man muss als Mutter nicht immer stark sein, man kann auch Schwäche zeigen. Das sollte man wissen und sich in solchen kräftezehrenden Momenten immer wieder sagen. Kinder brauchen keine Helden, sie brauchen Mütter! Mütter sind eben auch nur Menschen! Und das ist auch gut so!
Wie war oder ist das bei euch? Hattet ihr auch schon solche Gedanken? Wie seid ihr damit umgegangen? Lasst mir doch gern ein Kommentar da!
[…] wenn ich sie benötige. Ich muss kein Superheld sein, wie ich es bereits in meinem Artikel „Kinder brauchen keine Helden, Kinder brauchen Mütter“ beschrieben habe. Ich versuche immer mein Bestes zu geben für mein Baby. Und das ist es […]